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Autobahnen, Moore & die Verkehrswende

Zum zweiten Mal gingen wir mit Friesland Zero und Partner:innen auf die Straße. Nach der KLIMAtour haben wir uns dieses mal einem breiten, bundesweiten Bündnis angeschlossen, dass sich gegen den Autobahnausbau und für eine Umschichtung von Mitteln zu Gunsten von ÖPNV, Schiene, Fahrrad und Fußgänger-Förderprogrammen einsetzt. Für uns ging es nach Gut Hahn, wo nach Plänen der Bundesregierung Deutschlands teuersten und womöglich klimaschädlichstes Verkehrsprojekt entstehen soll: die A20.

Die Demonastration war in vielerlei Hinsicht ein extrem wichtiges Zeichen! Wir Teilnehmer:innen haben gespürt, dass die politische Energie von 2019 zurückgekehrt ist. Den Klimastreiks und anderen Initiativen war im Lock-Down viel Energie verloren gegangen: die ist jetzt definitiv wieder da und wir werden sie auf die Straßen und in die politischen Gremien tragen.

Inhaltlich senden wir mit unserem kollektivem Einsatz ein Signal an die Politik und Gesellschaft: wir brauchen ein systemisches Umdenken in der Verkehrspolitik, weg von der Autoförderung hin zu Alternativen. Der erste Schritt auf diesem Weg muss es sein, Bauprojekte wie die A20, die aus einem veralteten Mobilitätsverständnis heraus entstanden sind, endgültig zu stoppen. Das wird Gelder frei machen, um Fahrrad- und Schieneninfrastrukturen zu errichten und ein grundsätzliches Umdenken im noch-Autoland Deutschland möglich machen.

Der Baustopp der A20 wäre zudem ein wichtiger Schritt für den Schutz von Mooren: einem der wichtigsten Ökosysteme für den Klima- und Naturschutz. Insbesondere tiefgründige Moore enthalten Unmengen an Kohlenstoff, das durch ihre Trockenlegung und Zerstörung in Form von CO2 entlassen wird. Hier im Norden, mit unserem großen Anteil an Moorflächen, haben wir eine besondere Verpflichtung, diese Ökosysteme zu erhalten und zu renaturieren.

Uns muss klar sein, dass die notwendigen Maßnahmen gewaltig sind und bei weitem das übersteigen, was in der politischen Mitte diskutiert wird. Deshalb setzen wir so viel Hoffnung auf German Zero, unter derem Dach pragmatisch und fokussiert an wirklich ambitionierten Lösungen für Deutschland gearbeitet wird: https://www.germanzero.de/